Savills IM: "Grüne" Mietverträge auf dem Weg zum Standard

28. Mai 2020

 
Die breite Mehrheit der institutionellen Investoren (73 Prozent) erwartet, dass "grüne" Mietvertragsklauseln in der Immobilienbranche noch vor Ende dieses Jahrzehnts als Branchenstandard etabliert sein werden – mehr als ein Drittel (35 Prozent) rechnet sogar bis 2024 damit. Das sind einige der Ergebnisse des jüngsten Nachhaltigkeitsberichts des internationalen Immobilien-Investment-managers Savills Investment Management (Savills IM), in dessen Rahmen auch institutionelle Investoren zum Thema ESG befragt wurden. (*1) Für 64 Prozent der befragten institutionellen Investoren spielen ESG-Kriterien bereits heute bei der Auswahl von Investmentmanagern und -gelegenheiten eine wichtige Rolle.
Gerhard Lehner, Rena Knöpke

Grüne Klauseln in Mietverträgen sind eine effektive Methode, um Immobilieninvestments und die Mietnutzung nachhaltig zu gestalten. In der Regel verpflichten sie die Eigentümer und Mieter eines Gebäudes dazu, bestimmte Umweltstandards während der Nutzung einzuhalten sowie Emissions- und Verbrauchsdaten auszutauschen. Diese Daten bilden die Basis, um konkrete Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs und des CO2-Ausstoßes eines Objekts entwickeln zu können.

Gerhard Lehner, Managing Director bei Savills IM, sagt:

„Der Zeitpunkt, wenn grüne Mietverträge zum allgemeinen Standard werden, wird ein Wendepunkt für die Immobilienbranche. Regierungen auf der ganzen Welt verstärken ihre Maßnahmen zur Bekämpfung der globalen Erwärmung erheblich. Grüne Mietverträge sind dabei eine der zentralen Stellschrauben, die als Instrument obligatorisch werden dürften – nicht zuletzt, da Immobilien 70 Prozent der in den Industrieländern erzeugten elektrischen Energie verbrauchen und für 40 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich sind. Unser gemeinsamer Auftrag ist, die Energieverbräuche unserer Immobilien zu kennen und konkrete Maßnahmen zur Reduktion zu erarbeiten und umzusetzen. Wir haben eine kollektive Verantwortung, unsere gemeinsamen Ziele zu erreichen. Hierfür müssen Investoren, Investmentmanager und Mieter zwingend alle an einem Strang ziehen. Das war in der Vergangenheit nicht immer der Fall.“

 

Zwei von drei institutionellen Investoren (67 Prozent) bewerten es als wichtig, dass automatische Zählerablesungen und Sensoren zur Bewertung der Nachhaltigkeit von Gebäuden eingesetzt werden. Derartige Technologien ermöglichen es Asset Managern, energieeffizientere und technologisch intelligente Gebäude bereitzustellen – die wiederum auch von der Mieterseite zunehmend nachgefragt werden.

Rena Knöpke, Managing Director und Head of Business Development Deutschland, Österreich und Schweiz bei Savills IM, betont:

„Auch wenn Corona momentan im Vordergrund steht, ändert dies nichts daran, dass wirksame ESG-Maßnahmen unverändert von zentraler Bedeutung sind. Verantwortungsvoll und nachhaltig investierte Immobilienportfolios sind nicht länger nur ein "nice to have". Von Investment Managern werden zunehmend vollständige Transparenz hinsichtlich ihrer ESG-Ziele sowie konkrete Maßnahmen erwartet, wie positive soziale und ökologische Fortschritte erreicht werden können. Zudem kann ESG nicht mehr getrennt von Investments, Reputation und Geschäftsrisiken betrachtet werden. Vielmehr ist es von zentraler Bedeutung ESG als festen Bestandteil in die Risikomanagement-Richtlinien und -Prozesse zu integrieren. Die Frage nach der kurzfristigen Rentabilität von ESG-Aktivitäten und -Investitionen stellt sich nicht mehr, da mittel- bis langfristig Objekte mit hohen Nebenkosten aufgrund überdurchschnittlicher Energieverbräuche Renditeabschläge und niedrigere Mieten in Kauf nehmen werden müssen.“

 

Den gesamten „Savills IM Sustainability Report“ finden Sie hier: http://www.savillsim.com/documents/annual-sustainability-report-2019-v8.pdf

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Gerhard Lehner und Rena Knöpke